Zauberwald Verlag

Der magische Wintertopf

 

Winter ward es und kalt fegten die Ostwinde über die Wipfel des Zauberwaldes. Die alten knorrigen Bäume ächzten unter ihrer schweren Schneelast und in den Erdhöhlen unter ihren Wurzeln schlummerten friedlich die Streifenhörnchen im Winterschlaf.

Frierend stapfte der kleine Komolze™ durch den knietiefen Schnee und ab und zu fiel ein Tropfen von seiner großen roten Nase auf die Spitzen seiner Stiefel. Doch trotz aller Widrigkeiten war der kleine Komolze™ zufrieden. Den ganzen Tag über hatte er nach geeigneten Zutaten für sein neuestes Gericht gesucht, doch im verschneiten Zauberwald konnte er nichts Eßbares finden und war schon der Verzweiflung nahe, als er plötzlich auf einer kleinen Lichtung den magischen Einkaufswagen gewahrte, den die Zwerge Mirdochegal vergessen hatten. Dieser magische Einkaufswagen hatte die wunderbare Eigenschaft, alles zu enthalten, was man sich wünschte.

Magischer Einkaufswagen

Und so wünschte sich der kleine Komolze™, nachdem er den magischen Einkaufswagen durch den tiefen Schnee bis zu seiner Höhle geschoben hatte, vier Pfund bestes Fleisch von Bug oder Kamm, wobei ihm Rind oder Schwein egal war. Außerdem nahm er sich sechs Zwiebeln, Öl, Salz und schwarzen Pfeffer, sowie edelsüßes Paprikapulver, Thymian und Rosmarin (jawohl, selbst die kostbarsten Kostbarkeiten konnte der magische Einkaufswagen hervorzaubern!); desweiteren fünf Wachholderbeeren, zwei Lorbeerblätter und eine wunderschöne Petersilienwurzel, einen Liter Fleischbrühe, acht Karotten, eine Selerieknolle und vier Eßlöffel saure Sahne.

Flugs begann er das Fleisch in große Würfel und die Zwiebeln in Ringe zu schneiden. Alsdann bräunte er beides im heißen Öl an und fügte einen halben Eßlöffel Salz, eine Prise Pfeffer und einen Eßlöffel Paprikapulver, sowie einen gehäuften Eßlöffel Thymian und einen halben Eßlöffel Rosmarin hinzu. Auch die Wachholderbeeren und die Lorbeerblätter gab er in den Topf. Nun goß er soviel Brühe hinzu, daß das Fleisch gerade bedeckt war, und ließ sodann den Eintopf zugedeckt schmoren. Einmal mußte er sein Stundenglas umdrehen, und als es wieder zu einem Viertel durchgelaufen war, schien das Fleisch fast gar zu sein. Da der Eintopf währenddessen keiner weiteren Beaufsichtigung bedurfte, nutzte der kleine Komolze™ die Zeit, um das Gemüse in dünne Stäbchen zu schneiden. Nach Ablauf der Zeit fügte er diese dem Fleisch bei und ließ den Eintopf ein weiteres Viertelstundenglas lang vor sich hin köcheln. Immer, wenn es ihm notwendig erschien, gab er etwas Brühe hinzu.

Zum Schluß rührte er die saure Sahne unter und vergaß nicht, noch ein letztes Mal mit den erlesenen Gewürzen abzuschmecken.

Der kleine Komolze™ hatte nun allerdings soviel gekocht, daß er es nicht alleine aufessen konnte. Und so lud er die Hexe Esmeralda, ihren Besen, den König und seine Gemahlin, Patomomo den Mächtigen, Marty McFly und den Maulwurf Grabowski zum rustikalen Abendessen ein.